Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.
Eine Kerze für Alle
wurde von eine Kerze entzündet.
„Geschichten & Weisheiten“:
Versuchen Sie, es immer allen recht zu machen? Dann geht es Ihnen vielleicht wie dem Vater mit seinem Sohn und dem Esel:
Ein Vater zog mit seinem Sohn und einem Esel in der Mittagshitze durch die staubigen Gassen. Der Sohn führte und der Vater saß auf dem Esel.
“Der arme kleine Junge”, sagte ein vorbeigehender Mann. “Seine kurzen Beine versuchen, mit dem Tempo des Esels Schritt zu halten. Wie kann man nur so faul auf dem Esel sitzen, wenn man sieht, dass das Kind sich müde läuft?”
Der Vater nahm sich dies zu Herzen, stieg hinter der nächsten Ecke ab und ließ den Jungen aufsitzen.
Es dauerte nicht lange, da erhob schon wieder ein Vorübergehender seine Stimme: “So eine Unverschämtheit! Sitzt doch der kleine Bengel wie ein König auf dem Esel, während sein armer, alter Vater nebenherläuft.” Dies tat nun dem Jungen leid und er bat seinen Vater, sich mit ihm auf den Esel zu setzen.
“Ja, gibt es sowas?”, sagte eine alte Frau. “So eine Tierquälerei! Dem armen Esel hängt der Rücken durch und der junge und der alte Nichtsnutz ruhen sich auf ihm aus. Der arme Esel!”
Vater und Sohn sahen sich an, stiegen beide vom Esel herunter und gingen neben dem Esel her. Dann begegnete ihnen ein Mann, der sich über sie lustig machte: “Wie kann man bloß so dumm sein? Wofür hat man einen Esel, wenn er einen nicht tragen kann?”
Der Vater gab dem Esel zu trinken und legte dann die Hand auf die Schulter seines Sohnes. “Egal, was wir machen”, sagte er, “es gibt immer jemanden, der damit nicht einverstanden ist. Ab jetzt tun wir das, was wir selber für richtig halten!” Der Sohn nickte zustimmend.
Es heißt nicht umsonst:
Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.
Und übrigens: Wenn wir ständig versuchen, es anderen recht zu machen, bleiben unsere Wünsche und Bedürfnisse auf der Strecke. Das muss nicht sein!
- Ein schwedisches Waldmärchen -
An einem schönen Sommertage war um die Mittagszeit eine Stille im Wald eingetreten.
Die Vögel steckten ihre Köpfe unter die Flügel.
Alles ruhte.
Da steckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und fragte:
Was ist das Leben?
Alle waren betroffen über diese schwere Frage.
Eine Rose entfaltete ihre Knospe und schob behutsam ein Blatt ums andere heraus.
Sie sprach: Das Leben ist eine Entwicklung.
Weniger tief veranlagt war der Schmetterling.
Lustig flog er von einer Blume zur anderen, naschte hier und dort und sagte:
Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein.
Drunten am Boden schleppte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, der
zehnmal länger als sie selbst war, und sagte: Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit.
Geschäftig kam eine Biene von einer honighaltigen Blume zurück und meinte dazu:
Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.
Wo so weise Reden geführt wurden,
steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und sagte:
Das Leben ist ein Kampf in Dunkel.
Die Elster, die selbst nichts weiß, und nur vom Spott der anderen lebt, sagte:
Was ihr für weise Reden führt! Man sollte wunder meinen, was ihr für gescheite Leute seid!
Es hätte nun fast einen großen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte,
der sagte: Den Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.
Dann zog er weiter zum Meer.
Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit Gewalt gegen die Felsen, kletterten daran
in die Höhe und warfen sich dann wieder mit gebrochener Kraft ins Meer zurück und stöhnten:
Das Leben ist ein stetes, vergebliches Ringen nach Freiheit.
Hoch über ihnen zog ein Adler majestätisch seine Kreise, der frohlockte:
Das Leben ist ein Streben nach oben.
Nicht weit davon stand eine Weide, die hatte der Sturm schon zur Seite geneigt.
Sie sprach: Das Leben ist ein Sich-Neigen unter einer höheren Macht.
Dann kam die Nacht ...
Im lautlosen Flug glitt ein Uhu durch das Geäst des Waldes und krächzte:
Das Leben heißt, die Gelegenheit nutzen, wenn die anderen schlafen.
Schließlich wurde es still im Walde.
Nach einer Weile ging ein Mann durch die menschenleeren Straßen nach Hause.
Er kam von einer Lustbarkeit und sagte so vor sich hin:
Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück und Erfolg sowie eine Kette
von Enttäuschungen.
Auf einmal flammte die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach:
Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin,
ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.