Kerze anzünden – Ritual und Magie für die Seele

Viele Vorstellungen und Wünsche begleiten seit Jahrtausenden das Kerze anzünden. Die Vorstellungen der Wiederauferstehung und der Wegweisung ins ewige Licht und dem Höllenfeuer sind nur ein Aspekt. Auch sogenannte heidnische Orte unterstellten den Kerzen lebensspendende und reinigende Kräfte in Tempeln und Gebetsstuben. Eskimos, Naturvölker und Schamanen arbeiteten mit Kerzen und Räucherstäbchen. In finsteren Vorzeiten verband sich mit dem Feuer allgemein ein Urglaube. Flammen erscheinen den Menschen lebendig und kraftvoll, weshalb wir seit Menschengedenken fasziniert sind von ihrer sanften und doch gewaltigen Kraft.

Obgleich brennende Kerzen in ihrer Anfangszeit der Lichterzeugung und als Wärmequelle dienten, ebenso wie das Kaminfeuer oder ein Lagerfeuer und somit in erster Linie als Lichtquellen in der Dunkelheit eingesetzt wurden, entwickelten sich diese schon bald zu essentiellen Elementen des Brauchtums und erhielten in vielen Religionen einen festen und bedeutenden Platz aufgrund ihrer hohen Symbolkraft. Kerzen werden zum Trost, zur Steigerung des persönlichen Wohlbefindens, als Hoffnungsträger oder zu Dekorationszwecken im Alltag entzündet. Auch für Schlafrituale sowie spezielle Feiern und in der Kirche als Altarkerzen werden sie angezündet. Der sanfte Kerzenschein signalisiert Wärme und Geborgenheit und ist somit Balsam für die Seele.

Inhaltsverzeichnis:

Warum Kerzen rituell anzünden?

Kerzen anzünden in Religion, Brauchtum und Alltag Die Geschichte der Kerze als Kulturgut Kerzenherstellung Kerzenmaterialien und Kerzenarten

Warum Kerzen rituell anzünden?

Warum und wie wir eine Kerze anzünden

Wir Menschen sind ausgesprochen soziale Wesen. Der Wunsch nach Zusammengehörigkeit, Liebe und Geborgenheit treibt uns an. Der ursprüngliche pragmatische Grund, mit einer Kerze die Dunkelheit zu erhellen, wurde sehr schnell durch eine mit der Kerzenflamme verbundene Symbolik erweitert, so dass rund um das Anzünden einer Kerze religiöse, magische und spirituelle Rituale entstanden.

Kerzen entzünden wir:

  • Mit Zündholz, Kerzenanzünder, Feuerzeug
  • Eine an der anderen durch berühren des Dochts - im Moment des Verlöschens wird eine neue Kerze an der Flamme entzündet
  • per Mausklick virtuell
  • Langsam und bedeutsam
  • Andächtig und bedächtig im Gedenken
  • In einer feierlichen und rituellen Handlung
  • In Grablaternen
  • Als Schutzsymbol
  • Für Träume mit Kerzen
  • Als Symbol für Zusammengehörigkeit und Liebe
  • Als Wunschkerze – Wünsche und spirituelle Botschaften mitsenden
  • Für Behaglichkeit Wärme und Geborgenheit
  • Aus Sehnsucht nach Freiheit  (Freiheitsstatue – mit Fackel für die Freiheit)
  • Opferkerzen – Opfergabe - Pechkerzen
Kerzen im Alltag und an besonderen Festtagen

Der Alltag bietet viele Gelegenheiten, das Entzünden einer Kerze als Ritual zu zelebrieren. Klassisch ist der Brauch, Kerzen auf einer Geburtstagstorte zu entzünden; diese werden dann möglichst in einem Zug ausgeblasen, wobei sich das Geburtstagskind heimlich etwas wünschen darf.

Die Kerze ist auch ein stilvolles Element bei verschiedenen Festlichkeiten, so werden zum Beginn eines feierlichen Essen bewusst die Kerzen angezündet, um eine harmonische Stimmung zu erzeugen und zu erhalten. Beliebt sind auch die Kerzen auf dem Adventskranz, von denen jeden Adventssonntag eine mehr angezündet wird und auf die heran nahende Geburt Christi aufmerksam machen sollen.

An bestimmten Tagen werden Kerzen zum Gedenken an verstorbene Menschen oder an vergangene Ereignisse angezündet. Am 13. Dezember stellt man zum Beispiel eine brennende Kerze ins Fenster, um aller verstorbenen Kinder zu gedenken, am Heiligen Abend symbolisiert diese Kerze im Fenster das Licht des Friedens. In Amerika gibt es die Feiertage des Kwanzaa, die eine Woche lang begangen werden und die Kultur und das Erbe der afro-amerikanischen Bevölkerung würdigen. Dabei werden sieben Kerzen entzündet; drei rote Kerzen stehen für den Kampf und das vergossene Blut der Afroamerikaner, ein schwarze steht für die afroamerikanische Bevölkerung, und drei grüne Kerzen symbolisieren die Hoffnungen der Afroamerikaner.

Rituale mit Kerzen in der Antike

Lange Zeit war die Herstellung von Kerzen sehr teuer, so dass sie als reines Beleuchtungsmittel selten eingesetzt wurden, sondern eher nur kulturellen und spirituellen Zwecken dienten. So glaubten die Griechen und Römer, das bewusste Anzünden einer Kerze bei einem Todesfall hindere böse Dämonen daran, sich der Seele des Verstorbenen zu bemächtigen; zudem sollte das Licht der Kerze dem verstorbenen Menschen den Weg zu seiner letzten Ruhestätte erhellen. Eine Kerze wurde auch vor der Statue, dem Altar oder dem Tempel einer Gottheit angezündet, um diese zu ehren oder sie im Verbund mit Opfergaben gnädig zu stimmen.

In nordischen und germanischen Kulturen wurde am Abend der Wintersonnenwende eine sogenannte Julkerze angezündet um die Sonne zu ermutigen, die Dunkelheit und ihre Dämonen zu vertreiben und die Helligkeit wieder hervor zu locken. Generell diente das Anzünden einer Kerze auch an anderen Tagen dazu, böse Kräfte und Dämonen fern zu halten und die Dunkelheit der Seele und des Geistes zu erhellen.

Als uralter religiöser Brauch

In sehr vielen Religionen haben Kerzen eine bestimmte Bedeutung und werden zu verschiedenen Anlässen feierlich und rituell angezündet. Sehr oft repräsentieren sie die Seele oder die Anwesenheit des Göttlichen, die für den Menschen schon seit jeher durch das Feuer oder die Flamme einer Kerze symbolisiert wurden. Viele dieser Kerzenrituale existieren schon seit den frühen Tagen der jeweiligen Religion oder haben sich im spätestens seit dem Mittelalter stark ausgeprägt wie zum Beispiel die verschwenderische Verwendung von Kerzen während des christlichen Gottesdienstes an bestimmten kirchlichen Festtagen wie den Ostertagen, sowie den Opferkerzen, die Gläubige entzünden.

Christentum

Im Christentum symbolisiert die Kerze zum einen die unsterbliche Seele des Menschen, zum Anderen steht sie für die Auferstehung und tatsächliche Anwesenheit Christi in einer Kirche oder bei bestimmten Zeremonien. Daher werden während der Wandlung die Wandlungskerzen angezündet, um diesen heiligen Moment auch optisch zu verdeutlichen. Das Anzünden der Osterkerze ist ein Ritual, welches explizit die Auferstehung Christi feiert.

In der christlichen Tradition werden auch zum Gedenken an verstorbene Menschen Kerzen ganz andächtig angezündet die deren unsterbliche Seele und deren Auferstehung repräsentieren sollen. So werden zu Allerheiligen und Allerseelen Grablichter entzündet, um die Erinnerung an die Verstorbenen zu dokumentieren und der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass ihre Seele bei Gott weilt. Es ist ebenfalls sehr verbreitet, vor dem Bild oder der Statue eines Heiligen zum Gebet eine Kerze anzuzünden; der Gläubige möchte so deutlich machen, dass er seine Seele Gott anbietet und seinen Segen erfleht.

Judentum

Im Judentum werden ebenfalls zu bestimmten religiösen Anlässen Kerzen entzündet. Traditionell werden am Freitagabend die Sabbatkerzen angezündet, um den Beginn des Sabbats zu feiern. Ein wichtiges Fest ist das achttägige Chanukkafest, hier wird an jedem Tag eine weitere Kerze in dem acht- oder neunarmigen Leuchter entzündet, um an das Wunder des heiligen Lichtes im nach einem Aufstand wiedererlangten Tempel von Jerusalem zu erinnern.

Auch in einem Trauerfall kennt das Judentum das Anzünden einer Kerze, es wird eine Erinnerungskerze angezündet, die sieben Tage brennen soll. Am Jahrestag des Todes wird ebenfalls eine Kerze zum Gedenken an den verstorbenen Menschen entzündet.

Buddhismus

Im Buddhismus werden Kerzen rituell vor einem Tempel oder einer Statue Buddhas angezündet um Buddha so seinen Respekt zu bezeugen. Die Kerzenflamme symbolisiert dabei den lehrenden Geist Buddhas, der den Menschen den Weg zu ihrer Erleuchtung erhellen soll. Auch bei buddhistischen Unterweisungen werden rituell Kerzen entzündet, um diese Erleuchtung des Geistes zu repräsentieren, zudem dienen die Kerzenflammen auch als Fokus für eine meditative Versenkung.

In weiteren Religionen

Auch in vielen anderen Religionen kennt man das Anzünden einer Kerze als bedeutungsvolles Ritual. So werden im Hinduismus täglich vor dem Altar des Hauses Kerzen entzündet und auch bei vielen sozialen Riten wie Hochzeit oder Geburt eingesetzt; sie stehen dabei als starkes Symbol für Erleuchtung, Hoffnung und Wohlstand.

In den Gemeinden der Unitarier kennt man das Entzünden einer Kerze als Auftakt zu einem Ritual, in dem ein Gemeindemitglied einen Moment der Freude oder der Anteilnahme mit den anderen Mitgliedern teilt. Auch in polytheistischen Religionen wie zum Beispiel der Religion des Wicca, die eine Naturreligion des Neuheidentums ist, werden Kerzen bei verschiedenen Ritualen eingesetzt. So entzündet man auf dem Altar zwei Kerzen, die die beiden Gottheiten darstellen sollen, sowie in den vier Ecken des Raumes Kerzen, die für die vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser stehen. Das Anzünden und Auslöschen der Kerzen markieren dabei Beginn und Ende des Rituals.

Kerzen anzünden in Religion Brauchtum und Alltag

Das Kerze Anzünden ist auch im Alltag und unabhängig von einer Religionszugehörigkeit allgegenwärtig. Dieses Alltagsritual kann auf unterschiedlichste Art und Weise gedeutet werden. Auch Fürbitten zu Übergängen in einem neuen Lebensabschnitt werden in der westlichen Tradition häufig mit Kerzenlicht gefeiert. In Zeiten der Angst spenden Kerzen beispielsweise Trost und tragen zur seelischen Beruhigung bei. Zudem sind besondere Anlässe Gelegenheiten, in denen oftmals Kerzen entzündet werden.

Sei es aus Dankbarkeit, aus Freude oder in Gedenken an einen lieben Menschen, das Kerze Anzünden ist eine ausdrucksstarke symbolische Handlung, die den Beteiligten Halt gibt und ihnen gleichzeitig Hoffnung spendet. Insbesondere bei Beisetzungen und Trauerfeiern, wenn alle Beteiligten von tiefer Trauer erfüllt sind und Halt suchen, können Kerzen als Elemente ritueller oder heiliger Handlungen eine große Stütze sein. Friedliche Protestaktionen oder auch öffentliche Gedenkveranstaltungen sind Anlässe, zu denen viele Menschen zu Kerzen greifen und mit dem gemeinsamen Kerze Anzünden ihr Zusammengehörigkeitsgefühl demonstrieren und mit symbolträchtigen Kerzen für ihre Überzeugung eintreten. Bei anderen Gelegenheiten hat das Kerzenlicht auch ganz praktische Gründe als Lichtquelle, Duftspender, oder Rauch-Vernichter.

Kerzen verkörpern in gewisser Hinsicht das Leuchten der unsterblichen Seele und zeigen so, dass der Verstorbene immer im liebevollen Gedenken zum Leben der trauernden Hinterbliebenen gehören wird. Darüber hinaus wird in vielen Kulturen zur Aufbahrung des Toten eine Kerze angezündet. Da Totenkerzen den Weg für einen Übergang ins Jenseits leuchten und dem Verstorbenen somit zu einem ewigen Leben verhelfen sollen.

Kerzen und weitere Grabbeigaben

Schon von alters her gaben die Menschen ihren geschätzten Verstorbenen Grabbeigaben, vor oder nach der Trauerfeier, in den Sarg, die Gruft, an die Sterbestelle. Die Grabbeigaben – neben Kerzen, Lampen und weiteren kostbaren Gütern – hatten ebenfalls eine mystische Bedeutung. Sensationsfunde bei Ausgrabungen noch intakter Grabkammern heutiger Zeiten sind Zeugen der Geschichte des Altertums. Pharaonen erhielten wertvollere Grabbeigaben als das einfache Volk. Noch heute sieht man neben Grablampen diese kleinen Zeugen der Zuneigung und des Vermissens an Unfallstellen oder auf Friedhöfen.

Kerzenlicht in den großen Weltreligionen

In der buddhistischen Fastenzeit kommt den Kerzen im Festzug eine Bedeutung zu.  Zudem kennt der Buddhismus eine dreifache Opfergabe, dies sind Blumen, Räucherstäbchen und Kerzen. Jeder Haushalt hat praktisch einen kleinen Tisch mit Kerzen. Wer kennt Sie zudem nicht, die schwimmende Kerze im Ganges?

Bei den Ritualen im Islam kommt dem Kerzenlicht eher eine untergeordnete Bedeutung im Brauchtum zu. Die Menschen muslimischen Glaubens legen Ihre Geschicke in die Hand von Allah. Er ist für sie allgegenwärtig. Aus den Trauerriten der Naturreligionen ist die Kerze allerdings nicht wegzudenken. Kerzen können zudem nicht nur auf christliche Sichtweise betrachtet werden, denn hierzu existiert ebenfalls ein yogischer Standpunkt. Diesem zufolge handelt es sich bei den Adventskerzen vielmehr um Chakrakerzen, denn jeden Adventssonntag wird eine Kerze entzündet, was bereits eine spirituelle Entwicklung symbolisiert und zudem für die Öffnung der Chakren steht, die gewissermaßen als energetische Zentren bezeichnet werden können.

Kerzenschein – Phänomene im Christentum

Ob als ewiges Licht auf Friedhöfen, bei Kirchenbesuchen oder im Rahmen traditioneller Bräuche und Rituale wie zum Beispiel an Weihnachtsbäumen oder als Adventskerzen. Adventskerzen sind weithin bekannt, denn in freudiger Erwartung auf Heiligabend, den Geburtstag von Jesus Christus, wird jeden Adventssonntag eine Kerze angezündet. Brennen alle vier Adventskerzen ist das Weihnachtsfest nicht mehr weit. Kerzen sind nach wie vor Teil des Brauchtums. Die Religion ist heutzutage eines der zentralen Einsatzgebiete von Kerzen. So sollen diese traditionellen Lichter die Nähe Gottes repräsentieren. Für viele Gläubige ist das Kerze Anzünden ein festes Ritual beim Kirchenbesuch. Außerdem waren früher auch Schauerkerzen, Gewitterkerzen und Wetterkerzen gebräuchlich. Diese Kerzen wurden oftmals mit Heiligenbildern versehen und anschließend angezündet, um den Segen Gottes zu bekommen und somit Schutz vor drohendem Unwetter zu erhalten.

Derartige Wetterkerzen waren vor allem ein Phänomen des Christentums, obgleich Kerzen in der christlichen Religion viele weitere Aufgaben haben. Für Christen stehen Kerzen in erster Linie als Symbol für Jesus Christus, der als Gottes Sohn und Retter der Menschheit das „Licht der Welt“ symbolisiert. Zur Wandlung wird im Rahmen der Tridentinischen Messe die in der katholischen Kirche gefeiert wird, die Wandlungskerze entzündet und dient als Zeichen der Gegenwart Christi. Im Gegensatz dazu dient die Osterkerze als Sinnbild für die Auferstehung Jesu Christi am dritten Tage nach seiner Kreuzigung die im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht.

Zu anderen kirchlichen Festen, wie zum Beispiel der Taufe beim Blasius-Segen einer Hochzeit, Kommunion, Konfirmation und Beerdigung, sind angezündete Kerzen ebenfalls im Christentum gebräuchlich. Während Trauerkerzen in erster Linie Trost spenden und für Licht in der Dunkelheit der Trauer sorgen sollen, stehen Taufkerzen für das Gleichnis der klugen Jungfrauen. Diese werden im Zuge der Erstkommunion als Kommunionskerzen angezündet und symbolisieren die Bestätigung der Taufe. Schon in früheren Zeiten stand eine Kerze im Fenster zum Gedenken an tote Kinder. Im christlichen Glauben verfügen Kerzen demzufolge über einen hohen Stellenwert weshalb Altarkerzen bei einem Gottesdienst natürlich nicht fehlen dürfen und die Nähe des Herrn deutlich machen. Anlässlich einer kirchlichen Trauung kommen zusätzlich Hochzeitskerzen beziehungsweise Brautkerzen zum Einsatz die als Symbol der partnerschaftlichen Zusammengehörigkeit dienen und zudem die Nähe und den Segen Gottes versinnbildlichen.

Die Bedeutung des Kerze Anzündens ist folglich zu einem großen Teil im christlichen Glauben begründet da dieser Kirchenkerzen in vielfacher Hinsicht einsetzt und zu einem festen Bestandteil heiliger Handlungen macht. In jedes Sterbezimmer gehört eine Kerze, das war bereits im Mittelalter der Fall und ist bis heute erhalten geblieben. Aber auch außerhalb der Kirche stellen Kerzen zentrale Elemente des christlichen Glaubens dar. So sorgen erst Kerzen am Weihnachtsbaum oder Adventskranz für den traditionellen Weihnachtszauber der die Zeit der Besinnlichkeit einläutet.

Kerzenrituale im Judentum

Neben dem Christentum ist auch das Judentum eine verbreitete Religion, die Kerzen auf verschiedene Arten einsetzt. So stehen Kerzen und vor allem ein achtarmiger Kerzenhalter, der sogenannte Chanukkaleuchter, im Mittelpunkt des Chanukka dem jüdischen Lichterfest welches an die Wiedereinweihung des zweiten Jerusalemer Tempels im Jahre 164 vor Christus erinnert. Jeden Abend werden während des achttägigen jüdischen Festes Kerzen angezündet.

Anders als im Christentum stellt der Sabbat im Judentum den siebten Wochentag und Ruhetag dar. An diesem Tag gehen die Gläubigen keiner Arbeit nach und widmen sich vorrangig der Ausübung ihrer Religion. Zu diesem Zweck werden Sabbatkerzen entzündet und ein Gebet gesprochen. Im Rahmen jüdischer Gottesdienste kommt Kerzen daher eine große Bedeutung zu. Dieses Ritual ist für gläubige Juden sehr bedeutend, wie die Tatsache beweist, dass auch die deportierten Juden den Sabbat mit Kerzen und Gesang feierten und den Herrn lobpreisten.

Mythologie des Kerzenscheins

Auf die nordische Kultur haben Religionen, wie das Christentum oder das Judentum, verhältnismäßig wenig Einfluss genommen, wodurch hier alte Traditionen und Rituale teilweise bis heute nahezu vollständig erhalten blieben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Wintersonnenwende, die alljährlich mit dem Julfest gefeiert wird. Der Sieg der Sonne über die vorherrschende Dunkelheit ist Anlass für diese Feierlichkeiten, die mit dem Anzünden der Julkerze ihren Höhepunkt finden. Im germanischen und nordischen Glauben besteht die Vorstellung, das die Sonne durch den Kerzenschein ermutigt und zur Rückkehr bewegt wird und der dunklen Jahreszeit somit ein Ende bereitet.

In der Mythologie und bei diversen Naturvölkern ist das Kerze Anzünden daher zentrales Element verschiedener Rituale, die dem Götterkult gelten. Auch abergläubische Vorstellungen existieren bereits seit jeher und sind teilweise eng mit Kerzen verbunden, deren geheimnisvoller Schein Mystik und Magie verströmen. Anlässlich eines Liebeszaubers, beim Tarot und zu vielen weiteren Gelegenheiten setzen beispielsweise Esoteriker auf die Wirkung von Kerzen. Abgesehen von esoterischen Gruppen und zu Zwecken der Mediation werden Kerzen unter anderem auch im Rahmen von Zauber-Ritualen eingesetzt. Auf dem afrikanischen Kontinent ist beispielsweise der Voodookult verbreitet, der Kerzen einsetzt. Außerdem ist der sogenannte Hexenkult ebenfalls ein Anwendungsgebiet für Kerzen, denn zahlreiche Rituale in schwarzen Messen verwenden solche mystischen Lichter. Das Kerze Anzünden ist demnach mit Spiritualität verbunden. Aber auch in der Religion und im Alltag basiert die Verwendung von Kerzen auf Traditionen und Bräuchen die bis heute erhalten geblieben sind.

Kerze anzünden im digitalen Zeitalter

Kerzen sind ohne Zweifel ein wichtiges Kulturgut der Menschen und erfüllen seit jeher die unterschiedlichsten Aufgaben. Diese sind nicht immer praktischer Natur, sondern auch fest im Brauchtum und der Religion verankert. Die Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren jedoch stark verändert und scheint sich mehr und mehr von den alten Traditionen zu entfernen. Insbesondere in Anbetracht der wachsenden Bedeutung des Internets verändert sich der Alltag zunehmend. Viele Menschen sind aber nach wie vor eng mit den alten Traditionen verbunden und wissen um die Bedeutung und Symbolkraft des Kerze Anzündens.

Das digitale Zeitalter hat den Umgang mit Kerzen dennoch in gewisser Hinsicht erheblich verändert und virtuelle Kerzen hervorgebracht. Indem man online eine virtuelle Kerze für einen lieben Menschen anzündet, schafft man im weltweiten Datennetz ein Stück Ewigkeit und einen virtuellen Ort an dem man der jeweiligen Person gedenken kann. Hierbei zeigen sich die Stärken des Internets, denn mithilfe virtueller Kerzen können sich die Menschen miteinander vernetzen und trotz mitunter großer Entfernungen gemeinsam trauern.

Kerzen anzünden im Bereich der Magie und des Aberglaubens

Magie und Aberglauben feiern immer wieder fröhliche Urständ, und auch in den heutigen modernen Zeiten werden Rituale mit Kerzen zu zauberischen und magischen Zwecken durchgeführt. Der Kerze und ihrer Flamme werden dabei okkultische Kräfte zugeschrieben, die durch das richtige Ritual genutzt werden können oder als Orakel dienen.

So existiert immer noch der Brauch, an Allerseelen für jedes Mitglied der Familie eine geweihte Kerze anzuzünden und diese dann gemeinsam wieder auszublasen. Wessen Kerzendocht dann am kürzesten glimmte, würde als nächster sterben, so glaubt man. Die feierlich entzündete Hochzeitskerze dient auch als Kerzenorakel; wobei eine ruhige Flamme eine harmonische Ehe vorher sagt, eine flackernde und unruhig brennende jedoch Streit und Unglück für die Ehe bedeuten soll.

Bei einem Unwetter zündet man in ländlichen Gegenden eine sogenannte Wetterkerze an, die traditionell schwarz ist und mit dem Bildnis eines Heiligen oder eines Wallfahrtsortes verziert sein kann. Die angezündete Kerze wird dann ins Fenster gestellt wird und soll Schaden oder den Einschlag eines Blitzes abwehren. Ähnlich wie beim Gebet glauben auch viele Menschen, dass das rituelle Anzünden und Ausblasen einer Kerze dabei hilft, Wünsche zu erfüllen; so wird in manchen Gegenden vor dem Beginn einer Reise eine Kerze angezündet. Brennt diese ohne auszugehen ab, so schließt man daraus auf eine wohlbehaltene Ankunft.

Die Kerze wird dabei vorher eventuell mit einem Spruch geweiht und mit reinigendem Öl eingerieben, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Dann wird sie feierlich entzündet und soll bis zum Ende abbrennen. Das Ergebnis, das man mit dem Zauber erhalten möchte, wird auf einen Zettel geschrieben und an der brennenden Kerze entzündet. Zudem glaubt man, dass dabei der aufsteigende Rauch der Kerzenflamme den Wunsch an die höheren Mächte transportieren würde.

Die Geschichte der Kerze als Kulturgut

Die Geschichte der Kerzen ist sehr lang und begann wahrscheinlich schon vor fünftausend Jahren in Ägypten und im Orient. Das Material dieser frühen Kerzen war sehr unterschiedlich; es konnte aus tierischem Fett bestehen, wachsartigen Substanzen, die man aus Pflanzen gewann, sowie Harzen und dem heute noch verwendeten Bienenwachs.

Schon immer war es dem Menschen ein Bedürfnis, die Dunkelheit zu erhellen und sich am Licht einer Flamme zu erfreuen. In den frühen Tagen der Menschheit kannte man dazu nur die Fackel aus Holz, die relativ schnell abbrannte und nicht für Innenräume geeignet war. Bevor die Elektrizität das Leben der Menschen also nachhaltig veränderte und unter anderem eine elektrische Beleuchtung ermöglichte, behalfen sich die Menschen mit Kerzen, um ihre Wohnräume zu erhellen. Folglich dienten Kerzen in erster Linie der Lichterzeugung und können somit sinngemäß als erste Lampen bezeichnet werden. In den Anfängen der Menschheit wurden Lagerfeuer und Fackeln entzündet, um auch nachts für ausreichende Lichtverhältnisse zu sorgen.

Die Suche nach einer Lichtquelle

Auf der Suche nach einer länger brennenden Lichtquelle stieß man auf die Erkenntnis, dass in Öl oder Fett getränkte Stoffe eine viel höhere Brenndauer hatten. So entstanden die ersten Formen der Kerze nach Schätzungen schon vor 5000 bis 3000 Jahren in verschiedenen Ländern rund um das Mittelmeer und im Orient. Die Ägypter tauchten dabei Schilfrohr in Rizinusöl, die Römer Binsenhalme in Talg oder Öl. Sie entwickelten auch die erste Form, die unserer heutigen Kerze ähnlich ist, indem sie einen aufgerollten Streifen Papyrus als Docht benutzten, den sie dann in flüssigen Talg oder Bienenwachs tauchten.

Im Orient entwickelten sich andere Formen der Kerze, so kannten die Chinesen das Verfahren, Wachse von Pflanzen und Insekten in ein Papierrohr zu gießen. Die Quellen des Wachses waren in den verschiedenen Ländern unterschiedlich, benutzte man in Rom Bienenwachs, so gewannen die Japaner ihr Wachs aus Baumnüssen, die Inder hingegen aus des Früchten des Zimtbaumes.

So hatte sich die Kerze schon in den ersten Jahrhunderten nach Christus fest etabliert und wurde besonders von den frühen Christen, die sich aufgrund der Christenverfolgung oft in düsteren Katakomben treffen mussten, als Utensil während der Gottesdienste an heiligen rituellen Orten benutzt. Die älteste erhaltene Wachskerze der Welt wurde in Vaison-La-Romaine in der Provence gefunden und stammt aus dem ersten Jahrhundert nach Christi.

Vom Mittelalter bis heute

Diese frühe Form der Wachskerze oder Wachsfackeln hat sich bis heute kaum geändert: ein als Docht geeignetes Material wird mit verschiedenen Methoden mit einer Wachsschicht ummantelt. Allerdings hatte man lange Zeit die Kerzen aus Talg oder Rinderfett weiter in Gebrauch, da die Kerzen aus echtem Bienenwachs für die normale Bevölkerung lange unerschwinglich waren und dem Klerus und Adel vorbehalten blieben. Diese Talgkerzen rußten stark und verbreiteten zudem einen sehr unangenehmen, penetranten Geruch. Aber auch mit den echten Wachskerzen gab es Probleme, da das Dochtmaterial nicht optimal war und der Docht daher immer wieder beschnitten werden musste, um Rußen und Tropfen zu vermeiden.

Den Durchbruch brachte die Erfindung des Stearins, die im Jahre 1824 von dem französischen Professor Eugène Chevreul angemeldet wurde. Dieses Material brannte sehr gleichmäßig und sauber und bildete im Verbund mit einem verbesserten Docht, den der Professor ebenfalls entwickelte, die erste moderne und pflegeleichte Kerze, wie sie heute noch im Gebrauch ist.

Im Laufe der Zeit machte die Entwicklung große Fortschritte und während zunächst Öl- und Talglampen verwendet wurden, entstanden gegen Ende des 3. Jahrhunderts vor Christus sogenannte Wachsfackeln, die aus heutiger Sicht als direkte Vorläufer der Kerze gelten können. Wachskerzen sind bereits aus dem römischen Reich bekannt und demzufolge erstmals im 2. Jahrhundert vor Christus aufgekommen. Die Römer verwendeten aber nicht nur Wachs als Kerzenmaterial, sondern auch Talg und Pech. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Kerzen und der zunehmenden Bedeutung des Kerze Anzündens im Brauchtum, sowie in der Kirche, wurde Bienenwachs zum wichtigsten Material der Kerzen.

Zusätzlich waren in den vergangenen Jahrhunderten ebenfalls sogenannte Stundenkerzen beziehungsweise Kerzenuhren gebräuchlich. Hierbei wurden stets gleichförmige Kerzen verwendet und angezündet, wodurch eine Zeitmessung möglich wurde. Überlieferungen zufolge machte König Alfred von England bereits im 9. Jahrhundert von solchen Kerzenuhren Gebrauch um seinen Tag adäquat strukturieren zu können. Im Laufe des Mittelalters kamen Stundenkerzen überwiegend in Klöstern als Tempelkerzen zum Einsatz da die Mönche aufgrund ihrer strengen Gebetszeiten und strikten Tagesabläufe eine möglichst exakte Zeitmessung benötigten.

Noch bis vor einigen Jahrhunderten waren Kerzen daher ein wesentlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens und in praktisch jedem Haushalt allgegenwärtig. Mittlerweile haben moderne Lampen und Uhren diese Aufgaben übernommen, weshalb Kerzen heutzutage in erster Linie in kultureller und religiöser Hinsicht bei Zeremonien von zentraler Bedeutung sind. Im Zuge der Geschichte kamen den Kerzen somit verschiedene Aufgaben zu als Brauchtums- und Festritual als Weihnachtszauber mit Tannenbaum-, Adventskerze und zu Nikolaus.  Ebenso als Hochzeitskerze, Geburtstagkerze, zum Jubiläum, zu Halloween usw.

Kerzen in der heutigen Zeit

Zu Beginn der Geschichte der Kerzen handelte es sich hierbei schlichtweg um essentielle Gegenstände des Alltags, welche die Wohnräume erhellten und somit bei Dunkelheit die einzige Lichtquelle darstellten. Heutzutage ist dies nicht mehr der Fall, schließlich verfügt die Menschheit seit dem 19. Jahrhundert über elektrisches Licht, wobei dieses erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts Teil des Alltags von immer mehr Menschen wurde. Mittlerweile ist ein Leben ohne Elektrizität und ohne elektrisches Licht, insbesondere in den Industrieländern der Erde unvorstellbar. Im Zuge dessen haben Kerzen ihre Bedeutung als Lichtquelle gewissermaßen verloren da sie hierzu im Alltag nicht mehr gebraucht werden. Dennoch sind Kerzen keineswegs aus dem Alltag der Menschen verschwunden, obwohl ihre praktische Funktion zur Lichterzeugung nur noch beim Lichtausfall gefragt sein dürfte.

Stattdessen stehen heutzutage die heilige und kulturelle Bedeutung und die Symbolkraft von Kerzen und vor allem des Kerze Anzündens im Vordergrund. Als Trauerkerze ist sie nahezu unerlässlich. Kerzenlicht verkörpert Wärme, Hoffnung und Geborgenheit und ist daher oftmals die Basis einer behaglichen Atmosphäre. Mithilfe von Kerzen kann man auch leicht eine romantische Stimmung schaffen und sogar einer Liebeserklärung bei einem Candle-Light-Dinner einen feierlichen Rahmen verleihen. Geht es ums Kerze Anzünden denken daher heutzutage viele Menschen zunächst an Kerzenromantik und die besondere Atmosphäre die herrscht wenn ein Raum im Kerzenschein erstrahlt. Daneben existiert gestern wie heute ein Hexenkult, welcher in verschiedenen Formen die Kerzen für seine Zwecke instrumentalisiert.

Kerzen in der Feng-Shui-Lehre

Auch in der aus Asien stammenden Feng-Shui-Lehre, die in den vergangenen Jahren in vielen europäischen haushalten Einzug gehalten hat, spielen Kerzen eine wichtige Rolle. So wird das warme Kerzenlicht hier als Symbol für das Feuerelement betrachtet und sorgt dafür, dass Energien transformiert werden. Einige Alternativmedizin- und Wellness-Anwendungen setzen ebenfalls Kerzen ein und machen sich die positive Wirkung von Kerzen auf das Wohlbefinden zunutze. In diesem Zusammenhang sind vor allem Ohrkerzen, die auch als Hopi-Kerzen bezeichnet werden, und Körperkerzen zu nennen, die im Ohr oder auf dem Körper des Patienten platziert und angezündet werden. Die Verbrennung soll unterhalb der Kerze für einen gewissen Unterdruck sorgen, der in Kombination mit der entstehenden Wärme unter anderem eine durchblutungsfördernde Wirkung haben soll.  Im Rahmen einer Aromatherapie oder zur Unterstützung einer Mediation werden ebenfalls häufig Kerzen angezündet.

Wellness und Alternativmedizin unterstützt von Kerzen

Heilende Wirkungsweisen zum Ayurveda sowie zur Meditation und zu vielen weiteren Anwendungsbereichen werden den Kerzen in der Alternativmedizin zugesprochen. Wellness mit Duft- und pflegenden Massagekerzen sind für Körper und Sinne eine Wohltat. In der Aromatherapie können diese auch mit einer Schicht aus Pflanzen, Blüten oder Stängeln, Wurzeln oder Samen ummantelt sein. Ohrkerzen oder Körperkerzen werden traditionell für die Reinigung verwendet. Auch Therapeuten in der Naturheilkunde und schwören auf die Kraft der Kerzen, die auch Hopi-Kerzen genannt werden.

Praktische Anwendung der entzündeten Kerze

Die Verwendung von Kerzen hat in der heutigen Zeit aber durchaus auch praktische Gründe. So werden Kerzen-Kennzeichnungen und Piktogramme genutzt. Spezielle Kerzen eignen sich nicht nur zur Dekoration der eigenen vier Wände sondern verbreiten einen angenehmen Duft der mitunter sogar Insekten fernhält oder den unangenehmen Geruch von Zigarettenrauch vertreibt. Obgleich die Lichterzeugung heutzutage nicht mehr erfordert, dass man Kerzen anzündet, sind diese also dennoch nach wie vor ein Bestandteil des alltäglichen Lebens, auch wenn sich die Bedeutung des Kerze Anzündens in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert hat. Virtuelle Kerzen gewinnen demzufolge an Bedeutung und erweisen sich als moderne Variante der klassischen Kerze, werden diese aber wohl kaum ersetzen.

Kerzenherstellung Kerzenmaterialien und Kerzenarten

Kerzenherstellung

Aus diesem Grund sind die Kerzenherstellung oder das Kerzengießen nach wie vor ein wichtiges Handwerk. Wachszieher übernehmen in der Regel die Fertigung von Kerzen. Viele Menschen haben die Kerzenherstellung aber auch als Hobby für sich entdeckt. Sie widmen sich nach der Lektüre eines Kerzenbuchs in ihrer Freizeit der Herstellung von Kerzen. Beim Kerzenhobby geht es nicht nur darum die Kerzen herzustellen sondern diese auch individuell zu basteln, gestalten, verzieren und zu beschriften. Um einem lieben Menschen eine Freude zu bereiten und ihn mit handgemachten Kerzen zu überraschen, muss man nicht zwingend ausgebildeter Wachszieher sein, obgleich die Fachkenntnisse in der industriellen Kerzenproduktion selbstverständlich unerlässlich sind. In der modernen Kerzenherstellung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz so dass man Kerzenwachs sowohl ziehen, kneten, pressen, wickeln oder auch gießen und tauchen kann. Aus Kerzenmaterial können so richtige Kunstwerke entstehen.

Kerzenmaterialien

In Anbetracht der vielfältigen Fertigungsmöglichkeiten und der hohen Gestaltungsfreiheit, die Materialien, wie Wachs, Talg, Gel, Stearin und Parrafin, zulassen, dürfte die immense Vielfalt an erhältlichen Kerzen keine allzu große Überraschung sein. Ebenfalls werden ein Docht, Bienenwachs Sojawachs, Biomasse und Gel in verschiedenen Farben durchgefärbt oder bemantelt zur Kerzenherstellung von der schlichten bis hin zur Lackkerze verwendet.

Kerzenarten

Stumpenkerzen, Votivkerzen, Teelichter, Spitzkerzen, Schwimmkerzen, Tafelkerzen, Kugelkerzen, Stabkerzen und Gelkerzen, 3-Docht-Kerzen, Duftwachsgläser, Pillar Kerzen, Mainzer Newweling usw. sind bekannte Vertreter der oft handgefertigten Lichtquellen. Figurenkerzen, wie zum Beispiel Engelkerzen erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit und eignen sich besonders gut als Dekoration. Für ein wahres Wohlfühl-Aroma und die Beseitigung etwaiger unangenehmer Gerüche sind Duftkerzen, Aroma Simmers,  Duftmelts und Duftwachsgläser bestens geeignet.

Kerzen können folglich nicht nur als Tafelkerzen gut aussehen und durch ihre Optik zu einer angenehmen Stimmung beitragen, sondern ebenfalls einen angenehmen Geruch verbreiten.

Kerzenfarben - Bedeutung

Auf den ersten Blick steht aber bei sämtlichen Kerzenarten die Optik im Vordergrund. Neben der Form ist im Zuge dessen natürlich auch die Farbe entscheidend. Weiße Kerzen symbolisieren Frieden, Harmonie und Eintracht und finden beispielsweise als Altarkerzen Verwendung. Die weiße Farbe der Kerzen steht für Schutz und Reinigung und ist daher bestens auch für religiöse Zwecke geeignet. Gleichzeitig sind in rituellen Handlungen des Hexenkults ebenfalls weiße Kerzen vorgesehen. Mit goldenen Kerzen bringt man dahingegen seinen besonderen Respekt zum Ausdruck und ehrt einen besonderen Menschen auf besonders feierliche Art und Weise. Im Hexenkult werden goldene Kerzen im Rahmen von Sonnenritualen oder auch zur Reinigung der Aura eingesetzt.

Farbige Kerzen werden für verschiedene magische Rituale eingesetzt. So werden rote Kerzen angezündet, wenn es um einen Liebeszauber geht, grüne Kerzen, wenn es zum Beispiel um einen Zauber für Geld und Wohlstand geht. Die grüne Farbe steht für Glück und Erfolg, während orangene Kerzen für Selbstvertrauen, Fruchtbarkeit und Durchsetzungsvermögen stehen. Blaue Kerzen verkörpern Harmonie, Freundschaft und Heilung, rote und rosa Kerzen versinnbildlichen Liebe, Leidenschaft und Romantik. Anhand dessen zeigt sich, dass die Kerzenfarbe nicht nur in Hinsicht auf die Optik bedeutsam ist, sondern auch Botschaften und Wünschen Ausdruck verleihen kann.

Hochwertige Kerzen kaufen

Spezialisten im Verkauf aller Formen und Größen von Kerzen sind:

  • Kerzen Shop on- und offline
  • Kerzenladen; auch auf diversen Märkten
  • Kerzenbasar - Kerzenparty
  • Kerzen Outlet
  • Kerzenversand

Immer häufiger sind neben klassischen handgemachten Kerzen aus Wachs, Gel oder anderen Kerzenmaterialien und Lavakerzen auch elektrische Kerzen im Handel verfügbar. Hierbei handelt es sich um flammenlose Kerzen, die als LED Kerzen daherkommen und ein Höchstmaß an Sicherheit versprechen, schließlich geht hierbei keine Gefahr von der offenen Kerzenflamme aus.

Kerzenzubehör zur Kerzenpflege

Mit dem Kauf einer einzelnen Kerze ist es üblicherweise nicht getan, schließlich ist für die Verwendung von Kerzen auch entsprechendes Kerzenzubehör erforderlich. Hierbei sind unter anderem Kerzenlöscher, und Brennteller, ein Tropfschutz, Dochtschere, Kerzentöter, Armleuchter, Windlichter, Grablampen und noch vieles mehr zu nennen. Für all diejenigen, die sich dem Kerzenhobby widmen, sind Plättchen zur Befestigung und Dekomaterial, wie Zierrat, Kerzenbild und Kerzenbeschriftung, Sand und Schleifen erhältlich.

Wer hochwertige Kerzen kauft wird feststellen, dass diese gleichmäßig herunterbrennen, kein Kerzenwachs tropft und ein sauberer Kerzenrand bleibt.

Kerzenflamme und Sicherheit

Beim Anzünden von Kerzen darf man aber auch niemals die Sicherheit aus den Augen verlieren denn eine offene Flamme geht stets mit einer potentiellen Brandgefahr einher. Kennzeichnungen und Piktogramme weisen auf hochwertigen Kerzen auf dieses Risiko hin und liefern zudem Hinweise zum richtigen Umgang mit Kerzen. Zunächst einmal gilt es, eine adäquate Lagerung der Kerzen zu berücksichtigen. So sollten Kerzen stets trocken und kühl aufbewahrt werden. Selbstverständlich muss man vor dem Kerze Anzünden auch auf einen sicheren Stand achten und dafür Sorge tragen, dass die Kerzen nicht zu dicht beieinander stehen. Besonders praktisch erweisen sich in diesem Zusammenhang Kerzenleuchter, Brennteller und spezielle Schalen.

Hat man eine Kerze angezündet, hat die Sicherheit oberste Priorität. So sollte man die brennende Flamme auf keinen Fall unbeaufsichtigt lassen und das Abbrennen beobachten. Falls die Kerze einseitig abbrennt, empfiehlt es sich, den brennenden Docht leicht zu biegen, um ein gleichmäßiges Abbrennen der Kerze zu erreichen. Es ist dahingegen nicht ratsam, den Kerzenrand zu entfernen, weil das flüssige Wachs ansonsten ungehindert auslaufen kann. Um eine übermäßige Rußbildung zu verhindern, sollte man beachten, dass der Docht nicht zu lang wird. Gegebenenfalls kann man zu einer Dochtschere greifen und mit dieser den Docht kürzen. Auf diese Art und Weise können die Schadstoffe, die durch das Abbrennen von Kerzen in die Luft abgegeben werden, auf ein Minimum reduziert werden.