Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Die Geschichte vom Sprung in der Schüssel
wurde von Norbert George eine Kerze entzündet.
Eine Geschichte aus China (Verfasser unbekannt) erzählt von einer alten Frau, die zwei große Schüsseln hatte, welche von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.
Eine der Schüssel hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste.
Am Ende des langen Weges vom Fluss zum Haus der alten Frau, war die Schüssel nur noch halbvoll. Zwei Jahre lang geschah dies täglich: Die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüssel Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkam, sprach die arme Schüssel zu der alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprunges, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft." Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der makellosen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang, konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren."
Die Moral von der Geschichte: liebe Leserinnen und Leser, sind Ihnen aufgefallen, dass an den Wegesrändern Ihres Lebens Blumen blühen? Wenn nicht - dann hat das sicher mit der Ihrer Art, durchs Leben zu gehen, zu tun. Wenn doch - dann erst recht. Allerdings aus wohl eher unerwarteten Grund. Da blüht es jedenfalls nicht wegen besonders makellosen Erscheinungen, so angenehm dies auch sein mag.
Es gibt eine Instanz in unserem Leben, die gerade aus den Abnutzungserscheinungen und vernarbten Verletzungen neues Leben aufkeimen lässt. Es gibt einen, der hat schon längst den Samen ausgesät. Ganz ohne unser bemühen, einfach durch unser Dasein, wie wir geworden sind, lässt Gott Neues aufblühen, das mit den Worten der Geschichte gesprochen - unser "Lebenshaus beehrt".
Viele haben genau dies schon erlebt. Die Bibel ist voller Erfahrungsberichte dazu, zum Beispiel über Paulus. Er beschreibt es im 2. Korintherbrief 12,9 mit folgenden Worten: "Christus hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig."
Eine solche Erfahrung ist nicht Auserwählten vorbehalten. Jedem steht sie offen. Was dir im eigenen Leben wie endloses Versagen vorkommen mag, sage es ihm und achte künftig auf die Wegränder! - "Die kleinen Blumen werden zu blühen beginnen, wo immer du gehst." (alter irischer Segensspruch).