Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Geschichte
wurde von eine Kerze entzündet.
Es war einmal eine kleine Prinzessin. Sie besass alle materiellen Güter, die sie sich wünschte. Doch ihr Vater und ihre Mutter sah sie kaum. Ihre Kindermädchen und Lehrer waren herzlos und kalt. So fühlte sie sich einsam, alleine und ungeliebt. Einmal, an einem wunderschönen Frühlingstag, sass sie auf einer Bank im Schlosspark und verzehrte ihr Pausenbrot. Als ihr einige Brosamen auf den Boden fielen, kam sofort ein kleiner Vogel und pickte sie auf. Dies berührte die kleine Prinzessin zutiefst, und als der Vogel sie begierig anschaute und freudig zwitscherte, warf sie noch mehr Brotstücklein hin. Glücklich über den Vorfall und doch ein wenig wehmütig, ging sie nach Hause. Hier fühlte sie sich wieder alleine, so dass bald einmal die Idee in ihr hochkam, den Vogel einzufangen und mit nach Hause zu nehmen. Am nächsten Tag nahm sie einen Käfig und ein Stück Brot, und ging wieder zur selben Bank im Park, auf der sie am Vortag gesessen hatte. Sie brauchte nicht lange zu warten. Der Vogel kam schon bald und schaute sie erwartungsvoll an. Sie warf ihm einige Krümel hin und wartete bis der kleine Vogel sie aufgepickt hatte. Nun stellte sie den Käfig auf den Boden, streute etwas Brosamen hinein und wartete. Es ging nicht lange, und der Vogel hüpfte hinein. Die Prinzessin schloss blitzschnell den Käfig und nahm ihn mit nach Hause. Nun fühlte sie sich glücklich und war nicht mehr alleine. Doch irgend etwas stimmte nicht mit diesem Vogel. Bald einmal merkte sie, dass er ja gar nicht mehr zwitscherte. Sie gab ihm Wasser, Körnchen und auch das halbe Brot, das übrig geblieben war. Doch der Vogel frass nicht. Am nächsten Morgen lag der Vogel tot auf dem Rücken.
Als die Prinzessin erwachsen wurde, heiratete sie einen Prinzen. Immer wenn sie traurig darüber war, dass der Prinz oft weg und sie alleine lassen musste, dachte sie an den kleinen Vogel. Sie wusste, dass sie nur das wirklich besitzen konnte, was sie von Herzen frei liess.
© Urs Zimmermann