Als ich an einem frühen Morgen durch einen nebelverhangenen Wald ging, waren die Sträucher bedeckt mit zarten Spinnenweben. Als dann die Sonne zwischen den Stämmen aufging, fingen die Fäden plötzlich an, in allen Farben zu leuchten, und mir ging durch den Kopf, als ich dieses Bild sah: So ähnlich muss es wohl aussehen, wenn wir sterben. Da leben wir eingefangen in Rätsel, in Leid und Angst und vor allem Schuld. Dann schließen wir die Augen, gehen durch einen schimmernden Durchgang, und am Ende erwartet uns das Licht. Und wir werden auferstehen verwandelt werden in das Bild, das Gott meinte, als er uns schuf. Dass aber diese Bild sich abzeichnet, das geschieht uns schon hier, immer wieder. Auch die Trauer ist wie ein Tod, in dem sich etwas wandeln und vollenden soll. Du wirst nicht vergessen und doch wissen, dass alles ein Ziel hat und am Ende das Licht sein wird. (Jörg Zink)