Lächeln
Auch wenn ich selbst nichts mehr tun kann,
auch wenn ich an Strippen hänge
und keine Hand mehr reichen kann,
weder zur Begrüßung noch zum Abschied.
Eines kann ich noch,
und ich will es gerne tun:
Lächeln

Bewahre mir den Charme des Lächelns
durch alle Etagen der Krankheit
bis in mein Sterben,
bis in den Tod,
bis in mein letztes Antliz.

Ich weiß, ich habe nichts mehr zu lachen.
Ich verzichte auf Galgenhumor
und bittere Ironie.
Aber das Lächeln,
ja das Lächeln,
geb' ich nicht auf.

In die Linien des Lebens habe ich
mein Lächeln geschrieben
wie Noten in Moll
in den Melodien der Jahre.

Als ganz kleines Kind
erkannte ich meine Mutter im Lächeln,
und ich lächelte in den Träumen der Jugend,
in der Sehnsucht und Freude an dir.

Die schönsten Fotos zeigen mich lächelnd ? so habe ich mir am besten gefallen.

Jetzt, da mir keine irdische Hoffnung
mehr bleibt,
gibt mir den kleinen Abglanz des Ewigen,
den Vorschein einer unendlichen
Dankbarkeit.
Lege das Lächeln in meine Züge,
löse mich von der Verkrampfung,
die bitter macht,
die die kleinen Freuden nicht mehr sieht
und die große Freude nicht ahnt.

Gib mir die Weisheit des Lächelns,
das um die Güte des Ganzen
und von der großen Ankunft weiß.