In memory of my brother Wolfgang Günther
15 years we have not seen us.
Died early the same as our father ..
Make it good brother. Now it will only get better.
We will meet again without knowing who we once were.
Not here on Earth somewhere in nowhere. — mit Wolfgang Günther.


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Lieber "Fahrkarten-Mann",
ich kannte dich als den netten, gemütlichen Typ,
der unverdrossen jeden freundlich angesprochen hat,
der die S-Bahn-Treppe in Poppenbüttel hochkam:
"Hat jemand vielleicht eine Tageskarte, die er nicht mehr braucht?"
Ich musste immer an die Geschichten vom Schwarzmarkt denken,
die mir mein Vater aus dem Krieg erzählt hat,
und wie wichtig das damals für die Leute war.
Für dich war dein kleiner Fahrkartenhandel wohl auch wichtig.
Du hattest deine besondere Rolle an diesem Ort,
du bist ins Gespräch gekommen und hast Leute kennengelernt
man kannte dich, man erwartete dich.
Du hast mit deinem "Job" nicht nur dir selbst,
sondern auch manch einem Anderen Freude gemacht:
Die Freude des Gebens: Etwas zu schenken
und dafür ein nettes Dankeschön und gute Wünsche zu erhalten
und die Freude des Nehmens: Überraschend eine Fahrkarte zum halben Preis zu bekommen.
Du warst kein Bettler, du hast höflich und würdevoll gefragt,
man hatte Respekt vor dir.
An der Stelle, wo du so oft gestanden hast,
steht jetzt ein Schild mit Bildern von dir und mit der Nachricht deines Todes.
Jedes Mal, wenn ich in diesen Tagen dort vorbeikomme,
sehe ich neue Blumen und Zettel dort liegen,
und Leute bleiben stehen und schauen das Schild an und sind betroffen und reden von dir.
Man kann es deutlich sehen:
Du hast bei vielen Menschen einen positiven Eindruck hinterlassen.
Schade, dass du nicht mehr da bist,
dieser Ort ist ohne dich irgendwie leer und langweilig.
Aber: Da, wo du jetzt bist, ist es sicher viel schöner,
und das sei dir von Herzen gegönnt!
Viele Grüße von einer von den vielen Namenlosen, die dich kannten.