Liebe Bärbel, danke für deine tröstenden Worte. Es war für uns auch eine schwere Zeit. Jetzt muss ich mein Leben neu ordnen und ohne Martin neu beginnen. Das wird sehr schwer für mich, wir waren fast 33 Jahre verheiratet. Unsere Kinder - 3o und 26 Jahre alt - haben ihrem Papa inder letzten Stunde fest versprochen, auf ihre Mama aufzupassen und ihr zu helfen. Ich kann nur sagen, ich bin froh, dass ich sie habe.
Liebe Bärbel, vielleicht hast du Lust, in Kontakt mit mir zu treten.
Ich drücke dich ganz fest!
Liebe Grüsse Angelika

es soll Palliativ-Begleitung heißen

Liebe Evi, liebe Angelika,
vielen Dank für Euere lieben Worte. Es stimmt, die paar Jahre (es waren "nur" 9, weil wir beide vorher eine andere "Erfahrung" gemacht haben) sind ein wirklich kostbares Geschenk. Wir hatten beide das gefunden, was uns im Leben wichtig war - Vertrauen und Ehrlichkeit - darauf und auf unsere Liebe haben wir alles aufgebaut. Wahrscheinlich haben wir deshalb so intensiv gelebt und auch keinen Unterschied bei den Kindern gemacht - es waren immer "unsere" Kinder, "unsere" Enkel; es gab nur das WIR. Die erste Krebserkrankung 2006 haben wir ja ganz gut "überstanden", das hat uns damals schon sehr zusammengeschweisst. Als dann 2010 wieder die Diagnose Krebs (inoperabel, kann "nur" therapiert werden) kam, wurde unser Zusammenhalt noch stärker. Irgenwann mußten wir dann verstehen lernen, dass die einzige Möglichkeit, in Würde und Liebe gehen zu können, die ambulante Palliatav-Begleitung war. Mein Mann hat nicht "verlangt", dass er bis zuletzt zuhause bleiben kann, es war für uns selbstverständlich. Er hat bis zuletzt gekämpft, selbst die letzten 12 Tage mit "rund um die Uhr- Morphium-Infussion über Port. Natürlich war ich auch rund um die Uhr neben ihm und hab auf jede Reaktion geachtet, weil er schon 2 Monate vorher nicht mehr sprechen konnte (hatte auch künstl. Ernährung üner Magensonde und Luftröhrenschnitt).
Ja, es ist der einzige Trost, dass er friedlich einschlafen konnte und keine Schmerzen mehr hat, also von Pein und Schmerz befreit ist.
Deshalb muß ich manchmal meine Gefühle und Empfindungen hier schreiben und danke für all Euer Verständnis. Ich wollte jetzt auch nicht "jammern", einfach nur mal etwas mehr schildern.
Liebe Angelika, ich kann auch sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Es tut mir sehr leid.
Die Erinnerungen und die Liebe bleiben.
Nun drücke ich Euch beide ganz lieb
Bärbel mit meinem Mann Peter H. im Herzen

Liebe Bärbel, ich kann nachvollziehen, wie es dir geht. Auch ich habe am 8.1. meinen Mann durch eine lange schwere Krankheit verloren. Wir wussten, dass er schwer krank war und seit über drei Jahren immer wieder kämpfen musste. Doch kam dieser Tod irgendwie unerwartet.
Auch wir haben unser Leben sehr intensiv mit unseren Kindern gelebt. Die Krankheit hat uns noch fester zusammengeschweisst. Bei uns gab es kein ich oder du, sondern nur ein "wir". Manche haben gelacht, wenn ich erzählte, wir haben wieder schlechte Blutwerte, wir haben wieder Wassereinlagerungen u.s.w.. Aber man merkte dadurch unseren Zusammenhalt und unsere Liebe.
Unser Trost ist es, dass er friedlich "übergeschlafen" ist,jetzt in einer hoffentlich besseren Welt lebt und nicht mehr leiden muss. Das war immer das Schlimmste für uns, ihn leiden sehen zu müssen und nicht helfen zu können.
Denk immer daran, unsere beiden schauen vom Himmel auf uns und passen auf uns auf.
Die schönen Erinnerungen kann uns keiner nehmen.
Ich drücke dich ganz fest.

Liebe Grüsse Angelika

So gefühlvolle Worte an deinen Peter. Es spricht deine ganze Liebe aus deinem Herzen.
Bewahre diese gemeinsame Zeit wie einen Diamanten in dir auf, diese Zeit wurde dir geschenkt mit ihm und zusammen habt ihr das gelebt, diese Zeit als nicht selbstverständlich anzusehen, sondern als was Besonderes, das es wohl auch für Euch war.

Kennst du das Gefühl wenn du nachts
in den Himmel schaust und ganz plötzlich
Tränen in den Augen hast ...
weil du genau weißt, wer dir fehlt …

Peter wird dir in deinem Leben immer fehlen, doch durch seine schwere Krankheit war seine Zeit gekommen Abschied von dir und eurer Familie zu nehmen. Denke mit Liebe daran, dass dein Peter nun nicht mehr leiden muss.

Ich nehme dich in den Arm und halte deine Hand liebe Bärbel.
Lieben Gruss
Evi