Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Meine geliebten im Himmel
wurde von eine Kerze entzündet.
Empor die Bilder schöner Zeit:
Da muß mein Haupt sich traurig neigen,
Du bist ja nun so weit, so weit!
Und das Gedenken jener Stunden,
Die längst dahin in schnellem Lauf,
Reißt meiner Seele tiefe Wunden
So unbarmherzig wieder auf.
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Bei Gott, es war ein schönes Leben,
Als wir noch gingen Hand in Hand,
Dieselbe Lust, dasselbe Beben
Den Weg zu unserm Herzen fand,
Als jedes Abendroth aufs Neue
Uns einen hellen Tag verhieß,
Als wir noch glaubten an die Treue
Und an ein irdisch Paradies.
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Doch hob sich um die Gluth der Herzen
Ertödtend bald ein kalter Hauch,
Es kamen Thränen uns und Schmerzen,
Entfremdung kam und Kälte auch;
So wurde unser Bund geschieden,
Gelöst der Liebe zartes Band:
Wir haben uns seitdem gemieden,
Als hätten wir uns nie gekannt.
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Was störst du heut noch meinen Schlummer,
Du Duft aus längstvergangnem Mai?
Was soll die Lust, was soll der Kummer?
Es ist ja Alles nun vorbei!
Doch nein — und könnt ich heute trinken
Der stillen Lethe heilge Fluth,
So würde Vieles niedersinken,
Doch nimmer meiner Liebe Gluth!
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Nie die Erinnrung, die im Kreise
Des Zaubers noch gebannt mich hält,
Nie diese Wehmuth, welche leise
Sich nächtlich an mein Lager stellt —
Und wars ein Traum, der einst mein Wesen
Verklärt und mich verlassen dann:
Es ist der schönste Traum gewesen,
Den man auf Erden träumen kann.
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Julius Wilhelm Fischer
1846-1932