Du bist immer noch da

Als Du mich verlassen mußtest,
wünschte ich mir, dass du nicht gehen würdest,
aber Du gingst, denn Deine Kraft reichte nicht mehr.

Aber Deine Gegenwart verweilt immer noch hier,
und sie wird für ewig spürbar sein, egal wo ich auch bin.

Diese Wunden scheinen nicht zu heilen.
Dieser Schmerz ist einfach zu wirklich, zu tief.
Es ist einfach zu viel um es mit der Zeit zu vergessen.

Wenn du geweint hast, habe ich alle Deine Tränen getrocknet.
Wenn du geschrien hast, habe ich Dich im Arm gehalten und Dir die Angst genommen.
Und ich hab die ganzen Jahre lang Deine Hand gehalten,
und Du hast mich immer noch an der Hand.

Du versuchtest mich zu trösten
mit einem letzten Händedruck.

"Mama, ich höre ich Dich, ich bin noch da!"

Mit allerletzter Kraft.

Danke, mein Kleiner, ich hatte es verstanden, ich wußte, Du hörst mich, tief in Dir hast Du mich gespürt, trotz Koma.
Du warst so stark, ich bin so stolz auf Dich.
Danke, das Du mir die Zeit für diesen Abschied gegeben hast.

Aber jetzt bin ich an das Leben gebunden, dass Du verlassen hast.
Du bist woanders und ich vermisse Dich so sehr.
Ich bin wie ferngesteuert, ich funktioniere nur, ist das noch "Leben"?
Ich bin müde.
Die Trauer um Dich umhüllt mich wie ein schwarzes Tuch.
Ich kann nicht mehr lachen.
Ich kann nicht mehr glücklich sein.

Dein Gesicht hat meine schönen Träume aufgesucht,
Deine Stimme in meinem Kopf sagte so schöne Dinge.
Dein Lachen tat mir so gut.
Ich griff nach Deiner kleinen Hand, die sich mir entgegenstreckte, doch plötzlich wachte ich auf, und Du warst wieder fort.
Und dann war da wieder diese gräßliche Stille.

Diese Wunden scheinen nicht zu heilen.
Der Schmerz ist einfach zu tief.
Es ist einfach zu viel um es mit der Zeit zu vergessen.
Die Zeit heilt keine Wunden, denn die Sehnsucht nach Dir lässt die Wunde immer größer werden.
Ich bin so traurig, Marvin.

Und obwohl du immer noch in mir bist,
bin ich doch die ganze Zeit alleine.
Du fehlst mir!

Deine Mama