Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für +++++++Mary-Jane+++++++
wurde von Zella-Mehlis trauert eine Kerze entzündet.
Zella-Mehlis trauert
Rede des Bürgermeisters anlässlich der Gedenksitzung des Stadtrates am 28. Juni 2011
Sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Zella-Mehlis,verehrte Anwesende.
Ein furchtbares Ereignis hat die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, die gesamte
Region und unser Land Thüringen am vergangenen Wochenende zutiefst erschüttert.
Ein kleines unschuldiges Menschenleben wurde ausgelöscht. Dies können wir nicht fassen und doch ist es Wirklichkeit.
Mary-Jane Blümel kehrte von ihrem Schulweg am Freitag nicht zurück nach Hause.Ein feiges Verbrechen an einem 7-jährigen Mädchen ist geschehen.
Lassen Sie mich zunächst im Namen des Stadtrates und aller Bürgerinnen und Bürger
der Mutter des Kindes und den Familienangehörigen auch von dieser Stelle aus unser aller Mitgefühl und unsere Anteilnahme zum Ausdruck bringen.
Welche Empfindungen und Gefühle bewegen uns alle nach einem solchen tragischen Ereignis in unserer Nachbarschaft? Angst, Hilflosigkeit, Alpträume, Überempfindlichkeit oder Schuldgefühle um nur einige zu nennen, deren wir uns nicht zu schämen brauchen, auch wenn sie der Umgebung vielleicht sogar unnormal vorkommen.
Kein Mensch kann den Tod und die Trennung von einem geliebten Menschen verstehen.
Unsere Gedanken sind in einer so schweren Situation nicht nur bei den Angehörigen,
sondern auch bei den Lehrern, Schulkameraden, Freunden und Hausbewohnern, denen Mary-Jane täglich in ihrer freundlichen aufgeschlossenen Art begegnet ist.
Dietrich Bonhoeffer hat dies, wie ich meine, sehr treffend so zum Ausdruck gebracht:
„Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.“
Wir können nicht sofort wieder in ein normales Leben zurückkehren, als wäre nichts geschehen.
Vor uns liegt ein langer Weg der Verarbeitung und die Erkenntnis, dass nun auch in unserer Stadt ein abscheuliches Verbrechen geschehen ist, dass der Täter noch frei ist, vielleicht sogar morgen an uns vorübergeht, unerkannt und noch nicht bestraft.
In vielen Gesprächen der letzten 48 Stunden wurde stets die Hoffnung zum Ausdruck
gebracht, dass eine schnelle und umfassende Aufklärung gelingt.
Ich weiß, dass die Ermittlungsbehörden alles, aber auch alles tun werden, was in einem
solchen Fall notwendig ist.
Wir alle wünschen uns von ganzem Herzen, dass dies ein Stück dazu beiträgt, diesen
tiefsitzenden Schock möglichst bald zu überwinden.
Ich möchte als Bürgermeister aber auch unsere Mitbürger dazu aufrufen, in dieser schwierigen Zeit noch näher zusammenzurücken und bei jedwedem Unrecht, was auch in unserer Stadt geschieht, nicht wegzuschauen.
Dazu wünsche ich viel Kraft und Zusammenhalt, aber auch Vertrauen in das Gute im Menschen, um diese schweren Stunden gemeinsam durchzustehen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Kommen.