Lieber Bruder, gerade mit dem Beginn der Adventszeit ist der Schmerz darüber, Dich verloren zu haben, wieder allgegenwärtig.

Die Zeit läuft hin auf den Tag, an dem vor fast einem Jahr Dein Herz von jetzt auf gleich einfach aufgehört hat zu schlagen, ohne Vorwarnung, ohne Abschied, obwohl wir noch kurz zuvor miteinander gesprochen hatten. Mein Herz verkrampft beim Gedanken an die Minute, in der die Ärztin uns mitteilte, dass sie Dich nicht wieder ins Leben zurückholen konnten.

Seitdem ist alles anders. Der Bruder, der mir ein echter Bruder war, ist plötzlich nicht mehr da. Wir halten die Erinnerung an Dich wach, wir sprechen über Dich und sind froh, dass wir Dich hatten. Aber wir sind unendlich traurig darüber, dass wir Dich nicht mehr haben. Wie viel lieber würden mit Dir sprechen und uns gemeinsam mit Dir erinnern.

Gerade in der Vorweihnachtszeit haben wir zwei in den letzten Jahren unsere Mutter mit vielen kleinen Erinnerungen an die längst vergessen geglaubte Weihnachtszeit unserer Kinderzeit überrascht. Aus vielen kleinen Erinnerungsstücken konnten wir gemeinsam ganze Bilder zusammensetzen.

Das alles fehlt mir unendlich und zeigt mir jeden Tag, wie sehr ich Dich vermisse! Es war so selbstverständlich, dass Du da warst - und plötzlich fehlt in meinem Lebenspuzzle ein wichtiges Stück. Und dieses Stück ist durch nichts und niemanden zu ersetzen, so sehr sich die mir lieben Menschen auch darum bemühen.