Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.
Eine Kerze für Ferry
Gestorben in Leipzig
wurde von Didi Diana Jänsch eine Kerze entzündet.
ich bin wirklich sehr wütend auf dich. Ja wütend und noch mehr traurig. Du bist einfach so gegangen, ohne ein Wort, ohne Erklärung … nein, nicht einfach so, das würdest du nicht tun, du, die du von uns beiden immer den meisten Lebenshunger hattest. Du warst so voller Leben, Energie und Flausen, ein Energieblitz, kaum zu bändigen, ein kleiner bunter Gummiball, der fröhlich und unbefangen durch die Welt hopste und allen und jedem ein Schnippchen schlug. Ja, so erinnere ich mich an dich. Als ein Freund, der hilft, wo Hilfe nötig war, ein Querulant so herrlich unangepasst. Ich hab nach dir gesucht – und ich habe dich gefunden. Was ist passiert? Warum musste ich es so erfahren – eine Antwort und tausend neue Fragen. War es meine Schuld, dass ich nichts wusste? Hast du mal dran gedacht, mir etwas zu sagen und wusstest aber nicht, wie? Mir ging es jedenfalls so. Halbherzig habe ich mich bemüht, dich ausfindig zu machen, wurde meistens von anderem abgelenkt – nicht wissend, dass du mich vielleicht sehr gebraucht hast. Ja es war meine Schuld. Sie wird mich nun begleiten, bis wir uns irgendwo wiedersehen – wer weiß das schon?! Es gibt vieles, was ich dir noch sagen müsste, Dinge über die wir uns köstlich amüsieren würden, Erinnerungen ausgraben und Zukunftspläne schmieden. Ja ich weiß, du hast mir nie verziehen, dass ich hierher gegangen bin und ich hab dir nie verziehen, dass du ihn, meine große Liebe, nicht mochtest. Am Ende hast du Recht behalten, er war‘s nicht, er war es nie und ich war immer zu stolz, das dir gegenüber zuzugeben – jetzt ist es zu spät. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass dich meine Gedanken irgendwie erreichen, wo immer du auch bist. Ich werde dich besuchen – dann reden wir …. Dann erzähle ich dir von den vergangenen Jahren, von denen du nichts wissen konntest, von einem Mann der in mein Leben kam, als ich das Leben schon aufgegeben hatte, von den Kindern, dem Job und meinem verrückten Kater. Alles sollst du erfahren, all das, was ich versäumt habe dir zu erzählen. Wie schön wäre es, dabei mit dir einen ganzen warmen Quarkkuchen zu futtern und Kaffee zu trinken. Es waren schöne Zeiten damals in der O.....straße. Was haben wir gelacht ….. über Harald und über C.s Stewardessenstuch… mein Gott, nur du konntest etwas so Banales zu einem Highlight machen. Oder erinnerst du dich, als du eines Morgens ganz überraschend am Bahnhof hinter mir gestanden hast?? Du hast dich so kaputtgelacht über mein dummes Gesicht und meine erste Frage war „Was ist mit den Kindern?“ …. Deine wunderschönen, zaubervollen Kinder. Wie mag es ihnen ergangen sein? Wie geht es ihnen jetzt? Erinnern sie sich noch an Didi?? Sie kennen die Antworten, sie könnten mir sagen, was dir passiert ist. Ich habe nicht den Mut, sie zu fragen, noch fürchte ich die Antwort.
Könnte es nicht so sein? Du sitzt irgendwo, Kaffee schlürfend, ein Zigarettchen rauchend und lachst dich krumm?? Ich wäre dir nicht mal böse, ehrlich … vielleicht ein bisschen wegen des Schreckens, aber nicht wirklich. Ich wäre froh, dass du darüber lachen kannst, wie doof ich gucke – wenn du nur da wärst. Ich werde es vermissen, nach dir zu suchen, jetzt wo ich weiß, wo du bist. Du wirst mir fehlen – doch das ist nicht neu, das war die letzten Jahre auch schon so. Wer hätte ahnen können, dass es mich einmal traurig machen würde, dich wieder zu finden?! Lieber würde ich dich weiter suchen immer mit der Hoffnung, irgendwo zwischen all den Menschen einen lachenden, bunten Gummiball zu entdecken …. Ich vergess dich nicht!!