Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für ♥ڿڰۣ— EVI ♥ڿڰۣ—
wurde von Ingrid eine Kerze entzündet.
Ich weiß, Dieter fehlt mir so sehr und meine Sehnsucht nach ihm ist oft unerträglich. Ich denke jede Sekunde an ihn, habe überall in der Wohnung Fotos aufgestellt, lebe in einer Welt voller Erinnerungen, nur so schaffe ich es weiterzumachen. Auch für mich ist es der einzige Trost, dass Dieter nicht noch mehr leiden musste. Aber auch genau das macht es für mich so schwer, dass ich sage, hätte es nicht noch ein bisschen weitergehen können? Aber ich weiß, dass es für Dieter besser so war. Auf seinem Nachttisch steht ein Foto von ihm, und auch ich zünde dort abends immer eine Kerze für ihn an.
Heute habe ich im Radio gute Worte vom Pfarrer Frank del Chin aus Dresden gehört. Es ging darum, ob Trauernde die kommende Advents- und Weihnachtszeit genauso gestalten und verleben sollen, wie es zu den Lebzeiten unserer Lieben war. Ja, war die eindeutige Botschaft! Im Sinne unserer Verstorbenen sollen wir genauso weitermachen, sie wollen das so.
Hier der Wortlaut dieser Botschaft.
Das Wort zum Tag | 30.11.2012: Alles hat seine Zeit
Er hatte Reisig gekauft und legte es sehr sorgsam auf ihr Grab. Sie sollte es warm haben, wenn es Winter wird. Na ja, eigentlich musste es die Pflanzen schützen, die nicht winterhart waren und hoffentlich nächstes Jahr wieder blühen würden. Außerdem hatten sie das immer so gemacht auf dem Grab ihrer Eltern am Ende des Kirchenjahres. Was konnte man den Toten sonst noch Gutes tun!? Rituale sind wie ein guter Halt. Sie helfen uns, das Jahr zu strukturieren, Höhepunkte als solche zu begehen und Anlässen die nötige Würde zu geben. Wir können auf gute Gewohnheiten zurückgreifen und müssen so nicht immer erst den angemessen Umgang mit den Dingen neu erfinden. Der Adventskranz, den wir in dieser Woche besorgen, gehört deshalb auch dazu. Und auch die Kerzen darauf, denn sie teilen die Zeit ein bis zum Weihnachtsfest.
Er hatte nun das Grab fertig geschmückt. Ein paar Zweige für den Adventskranz waren noch übrig. Auch einen Weihnachtsbaum würde er wieder besorgen, dachte er bei sich, dort wo er ihn jedes Jahr holte. Es würde zwar ein ganz anderes Weihnachtsfest werden ohne sie, aber die Kinder und die Enkel hatten auch ein Anrecht darauf - und außerdem: Was wäre Weihnachten ohne Baum? Und den Stollen kauft er wieder beim Bäcker im Nachbarort. Der schmeckte seiner Frau immer am besten. Da konnte er an sie denken und an sich ja schließlich auch! Und die Engelschar auf der Anrichte? Es graute ihm ein bisschen davor, sie aufzubauen, alles auszupacken. Es kam ihm eine Idee, wen er um Hilfe bitten konnte. Aber mit wem sollte er den Sekt trinken zu Silvester? Den hatten Sie noch vom letzten Jahr stehen. Aber dann war sie ja krank geworden. "Dass du mir den ja nicht mehr lange stehen lässt", hatte sie ihm im Krankenhaus noch gesagt. Sie wusste ja, er gönnt sich allein nicht viel. Er musste seinen Rhythmus ganz neu finden, seit sie weg war. Die guten Rituale halfen ihm dabei. Sie gaben seinem Leben eine Struktur, die er allein nur schwer finden würde. Er dachte: Wie weise ist doch das Bibelwort "Alles hat sein Zeit!" (Quelle: MDR 1 Radio Sachsen)
Für mich heißt es heute also, die Wohnung schmücken, das hat Dieter immer so sehr gemocht. In diesem Jahr werde ich auch wieder einen Weihnachtsbaum aufstellen, einen kleinen nur, aber ich werde es tun. Aber zunächst werde ich mit dem Adventsschmuck beginnen.
Es ist schön, dass ich Dich virtuell kennengelernt habe. Es ist schön, so viele Freunde hier zu finden, die einem Menschen Trost und Hilfe geben. Auch einmal einen Schups in die richtige Richtung geben. Ich danke Euch allen dafür!
Was ich uns allen von ganzem Herzen wünsche ...
Ich wünsche dir Freunde, die nicht sagen: "Das hast du schon zweimal erzählt", und auch ein drittes Mal zu hören.
Freunde, die es verstehen, alte Erinnerungen in dir zu wecken und auch von den Ereignissen des heutigen Tages zu berichten.
Freunde, die auch einmal mit dir weinen und dich ganz fest in den Arm nehmen.
Freunde, die dir zeigen, dass du geliebt, geachtet und nicht alleingelassen bist.
Freunde, die in ihrem Gutsein deinen Tag aufhellen und in der Nacht - wenn nötig - bei dir wachen.
Solche Freunde habe ich hier gefunden.
Mit lieben Grüßen eure Ingrid