Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.

Eine Kerze für Claudia
Gestorben am 17.01.2012
wurde von ihrer Mama eine Kerze entzündet.
ich habe Dich verloren,
was für ein Verlust.
Mein Leben ist ärmer geworden.
Manchmal sage ich mir,
jetzt erst kann ich ermessen,
wie sehr Du mein Leben reich gemacht hast.
Ich habe Dich verloren.
Das Schlimmste am Verlieren ist,
ich weiß nicht, wo ich Dich suchen soll.
Ein Dunkel hat Dich aufgenommen,
dass meine Augen nicht durchdringen.
Ich trete an Dein Grab und weiß nicht, wo Du bist.
Bist Du dort dem Vergehen preisgegeben?
Oder ist da irgendwo - irgendetwas - was bleibt?
Was weiterlebt, außerhalb meiner Erinnerung?
(Ich hoffe es so sehr, meine liebe Claudia, bitte, wenn es möglich ist, sende uns einmal wieder ein Zeichen, dass wir wissen, dass es Dir gut geht.)
Ich bin heute wieder sehr sehr traurig - Deine Mama.
Viele Bücher haben mir inzwischen sehr geholfen, meine Schmerzen etwas zu stillen.
Bücher waren in der ersten Zeit nach Claudias Tod, mein Halt, mein Trost, mein Ufer.
Ich brauchte eine Beruhigung um das Unerträgliche zu ertragen,
Balsam für meine seelischen tiefen Wunden, für meine Sehnsucht nach meinem Kind.
Schmerzlinderung stellte sich ein während ich las.
In vielen dieser Bücher habe ich meine eigenen Worte und meine Gefühle wieder gefunden, sie hätten von mir sein können.
Während des Lesens, dachte ich, es spricht jemand mit mir,
ein Mensch der mich versteht.
Ja, ich fühlte mich verstanden, ich war und bin es heute noch oft, sehr verzweifelt, man kann es sich nicht vorstellen.
Ich fühle mich so hilflos, allein und einsam.
Ich fühle mich verlassen. Nur durch meine alltäglichen Gewohnheiten, die ich mir aufrecht erhalte, versuche ich mir Halt im Leben zu schaffen.
Ich dachte immer, ich werde verrückt, ich sei nicht mehr normal, ich kannte mich selbst und meine Gefühle nicht mehr.
Was ist mit mir los!?! Ich brauchte Bestätigung, dass ich noch normal bin.
All das habe ich in den Büchern gefunden.
Manche lese ich immer wieder, wenn ich Verständnis brauche,
wenn ich wieder kurz vor dem seelischen Absturz bin.
In vielen dieser Bücher geht es auch um den Tod, den Übergang ins Jenseits, das Leben danach.
Ich kaufe mir sehr viele Bücher zu diesen Themen, für mich ist nur eins noch wichtig,
wo ist Claudia jetzt, wie geht es ihr jetzt,
wie hat sie den Übergang erlebt?
Gibt es ein Leben nach dem Tod?
All diese Fragen haben mich so sehr beschäftigt.
Sie tun es heute noch, ich lese immer noch täglich darüber.
Ich weiß jetzt wo mein Kind ist...
ich glaube es zumindest zu wissen...
ich glaube zu wissen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, ein anderes Leben- aber es geht weiter...
Mein Leben hat sich nach Claudias Tod sehr verändert, eigentlich existiere und funktioniere ich nur noch - eigentlich habe ich das Gefühl, auch tot zu sein, obwohl ich noch nicht gestorben bin.
Ich habe auch angefangen mir alles aufzuschreiben, meine Emotionen,
das Unerträgliche, meinen Schmerz und meine Trauer.
Ich spüre beim Schreiben, das Gleiche wie beim Lesen und ich habe das Gefühl, ich kann meiner Claudia noch alles auf diese Weise erzählen und sie liest es.
Es ist für mich eine Art Seelenheilung,
es ist eine Art Selbsttherapie für mich geworden.
Wenn es mir schlecht geht lese ich ein Buch oder schreibe,
schreibe viele Briefe an mein totes Kind.
Ich habe das Gefühl, dass die Sehnsucht immer stärker wird und auch der Schmerz, dieser unsagbare Schmerz ist geblieben und ich bin sogar froh, wenn er bleibt, denn das ist das Vermächtnis meines Kindes - vielleicht gelingt es mir eines Tages damit besser zu leben...
Liebe Claudia,
Du warst mein Leben
Jeden Tag denke ich an Dich
Jeden Tag trauert mein Herz um Dich
Ich liebe Dich - Deine Mama
Deine traurigen Worte haben mich wieder sehr berührt. Deshalb möchte ich versuchen, mit wenigen Worten etwas Trost zu geben:
Wenn Sterne sprechen könnten, würden sie dir immer, wenn du dich alleine fühlst, ein “Ich denke an dich” übermitteln. Sie würden dir jede Nacht einen wunderschönen Traum erzählen und immer zuflüstern: Ich bin bei dir!
Ich nehme Dich in den Arm und wünsche Dir und Deinem Mann von ganzem Herzen viel viel Kraft
Bärbel H. mit meinem Mann Peter H. im Herzen