Mitgefühl verfassen
Schreiben Sie an dieser Stelle einige freie Worte, drücken Sie Ihr Mitgefühl mit einem Gedicht oder Zitat aus, oder verfassen Sie einige persönliche Worte, wenn Sie den Verstorbenen kannten.
Eine Kerze für Morgen ist Muttertag
wurde von eine Kerze entzündet.
Der liebe Gott sagte: „Hast du die Spezifikationen auf der Bestellung gelesen? Sie muß:
vollwaschbar sein - aber nicht aus Plastik;
180 bewegliche, austauschbare Teile haben;
von Essenresten und schwarzem Kaffee leben können;
einen Kuß geben können, der alles heilt, vom Beinbruch bis zum Liebeskummer;
schließlich sechs Paar Hände haben.“
Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: „Sechs Paar Hände? Das wird kaum gehen.“
„Die Hände machen mir kein Kopfzerbrechen“, sprach der liebe Gott. „Aber die drei paar Augen, die so eine Mutter haben muß.“
„Gehören die denn zum Standardmodell?" fragte der Engel.
Der liebe Gott nickte. „Ein Paar, das durch geschlossene Türen blickt, während sie fragt: "Was macht ihr Gören denn da drin?“ Obwohl sie es doch längst weiß. Ein zweites Paar im Hinterkopf, mit dem sie sieht, was sie nicht sehen soll, aber wissen muß. Und natürlich noch dieses Paar hier vorn, aus denen sie ein Kind ansehen kann, das sich unmöglich benimmt und die sagen: 'Ich verstehe dich, ich habe dich sehr lieb', ohne dass sie ein einziges Wort spricht.“
„O Herr“, sagte der Engel und zupfte ihn sachte am Ärmel. „Geht schlafen. Macht morgen weiter.“
„Ich kann nicht“, sprach der liebe Gott, „denn ich bin nahe dran, etwas zu schaffen, dass mir einigermaßen ähnelt. Ich habe bereits geschafft, dass sie sich selbst heilt, wenn sie krank ist; dass sie 30 Kinder mit einem winzigen Geburtstagskuchen zufrieden stellt; dass sie einen 6-jährigen dazu bringt, sich vor dem Essen die Hände zu waschen, einem 3-jährigen davon überzeugt, das Knete nicht essbar ist und übermitteln kann, dass Füße überwiegend zum Laufen und nicht zum Treten gedacht sind!“
Der Engel ging langsam um das Modell der Mutter herum. „Zu weich“", seufzte er. „Aber zäh“, sagte der liebe Gott energisch. „Du glaubst gar nicht, was diese Mutter alles leisten und aushalten kann.“
„Kann sie denken?“
„Nicht nur denken, sondern sogar urteilen und Kompromisse schließen“, sagte der Schöpfer.
Schließlich beugte sich der Engel vor und fuhr mit einem Finger über die Wange des Modells. „Da ist ein Leck“, sagte er. „Ich habe euch ja gesagt, ihr versucht, zu viel in dieses Modell hineinzupacken.“
„Das ist kein Leck“, sagte der liebe Gott, „das ist eine Träne.“
„Wofür ist die?“
"Die fließt bei Freude, Trauer, Enttäuschung, Schmerz, Verlassenheit und Stolz.“
„Ihr seid ein Genie“, sagte der Engel.
Da blickte der liebe Gott traurig. „Die Träne“, sagte er, „ist nicht von mir.“
O hast du noch ein Mütterlein,
so hab es lieb und halt es wert,
und wenn dir hat der liebe Gott,
ein schönes Erdenglück beschert,
sag´s ihr und du bist doppelt froh.
Kein Herz teilt deine Freude so.
O hast du noch ein Mütterlein,
so hab es lieb und halt es wert,
und wenn auch alles dich betrog,
und wilder Schmerz dein Leben zehrt,
glaubst du, das nirgends Treue sei,
das Mutterherz bleibt ewig treu.
O hast du noch ein Mütterlein,
so hab es lieb und halt es wert,
und wenn das Schicksal rauhe Hand,
dich weit durch alle Länder trieb,
und fandest du nicht Rast und Ruh,
ans Mutterherz nur flüchte du.
O hast du noch ein Mütterlein,
so hab es lieb und halt es wert,
und wenn es schon gestorben ist,
und ruhet still in kühler Erd,
geh an ihr Grab und tröste dich,
und
denk sie liebt und siehet dich.
Liebe Mutti, mir rinnen noch heute dabei die Tränen runter.
Morgen ist der schlimmste Tag in meinen Leben der erste Muttertag ohne dich.
In ewiger Liebe